Kinderheime / Kinderkurheime / Verschickungsheime
in Sankt Peter-Ording
von Halvor Jochimsen
Stand: 25.6.2024
Vorbemerkung
Die im Folgenden zusammengestellten Fakten und kurzen Beschreibungen der Kinderheime in St. Peter-Ording sind verschiedenen Veröffentlichungen der „AG Orts-Chronik St. Peter-Ording“ entnommen. Diese Artikel enthalten für den interessierten Leser zum Teil ausführlichere Schilderungen und Fotos, die aus Copyright-Gründen hier nicht wiedergegeben sind. Die in den Chroniken veröffentlichten Fakten beschränken sich aber oft nur auf die Eigentumsverhältnisse (aus dem Grundbuch), das leitende Personal oder auf Baumaßnahmen (aus Bauakten). Wenn überhaupt sind die Schilderungen positiv, eine kritische Beurteilung findet nicht statt. Die kursiv geschriebenen Anmerkungen stammen vom Autor.
Die verwendeten Quellen sind im Einzelnen:
Claus Heitmann, Ingrid Bialek und Brigitte Stöhrmann: St. Peter-Ording, Eine Chronik in Bildern, Hrsg. AG Orts-Chronik St. Peter-Ording, Tönning 2011 (enthält Bilder etlicher Kinderheime mit kurzen Informationen sowie im Anhang ein Findbuch der Ortschroniken bis Heft 26)
Käthi Hammerschmidt: Vereinigung der Kinderheime, in: Aus der Ortsgeschichte, St. Peter-Ording 1945-50, Heft 10 (1989), Seite 88; (dieser Beitrag enthält eine namentliche Auflistung der im und gleich nach dem Krieg vorhandenen Kinderheime mit einem persönlichen Bericht der Autorin über die Situation bei Kriegsende).
Lydia Pilgrim: Das „Haus in der Sonne“ in schwerer Zeit, : Aus der Ortsgeschichte, St. Peter-Ording 1945-50, Heft 10 (1989), Seite 91;( persönliche Erlebnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit)
Käthi Hammerschmidt: Die Hessenkinder, in: Aus der Ortsgeschichte Sankt Peter-Ording, Heft 11 (1990), Seite 62 (ausführliche Beschreibung einer Aktion mit der LVA Hessen ab 1952 bis 1978)
Marianne Oppel: Vom Erholungshaus zur Reha-Klinik; in: Aus der Ortsgeschichte SPO, Heft 17 (1995), Seite 39; (ausführliche Geschichte von Haus „Köhlbrand“ und Haus „Goldene Schlüssel“)
Walter Herrmann und Claus Heitmann: Haus „Dithmarsia“: in: Aus der Ortsgeschichte SPO, Heft 17 (1995), Seite 102; (wechselvolle Geschichte dieses Hauses)
Marianne Oppel: Frau Dr. Felicitas Felten-Stoltzenberg, in: Aus der Ortsgeschichte SPO; Heft 18 (1999), Seite 33; (sehr ausführliche Beschreibung des Lebens von Dr. Felicitas Felten-Stoltzenberg, Gründung „Haus Rickholm/Utholm“, 1955 Übergabe ihres Sanatoriums an das DRK Landesverband Schleswig-Holstein, unter Leitung von Dr. Karl Georg Lexow; Literaturangaben; gewisse Unterschiede zum Text in der bebilderten Chronik.)
Marianne Oppel: Die privaten Kinderheime in St. Peter-Ording, Aus der Ortsgeschichte SPO, Heft 19, 1997, Seite 64; (im ersten Teil ausführliche Darstellung der Geschichte des „Kinder-Kurwesens“; sehr umfangreiche und bebilderte Darstellung der einzelnen Heime; in die nachfolgende Liste werden nur die nach 1945 noch existierenden Kinderheime aufgenommen.)
Marianne Oppel: Soziale Kindererholungsheime in Ording, in: Aus der Ortsgeschichte SPO, Heft 20, 1998, Seite 97 (sehr ausführliche bebilderte Beschreibung von Gorch-Fock-Hus, Kinderheim Heimattreue)
Werner Schröder: Chronik des Hauses Deichheim, in: Aus der Ortsgeschichte SPO, Heft 20, 1998, Seite 113 (sehr ausführliche Beschreibung der Familien- und Heimgeschichte)
Brigitte Stöhrmann, Claus Heitmann: Aus der Ortsgeschichte Ording, AG Orts-Chronik SPO, Heft 24 (?), 2005 (dieses Heft stellt eine Zusammenfassung zu verschiedenen Bereichen dar und enthält nur eine kleine und kurz gefasste Auswahl zu Kinderheimen)
Nummerierung und weitere Informationen – insbesondere zu Dauer der Heime, Straßennamen und Hausnummern – entstammen einer Liste der Heime von Jörg R. Einzelne Angaben sind nicht ganz deckungsgleich.
Bei persönlichem Interesse an einzelnen Heimen wird auf die zusätzlichen Informationen des „Heimverzeichnis Schleswig-Holstein“ verwiesen, das sich auf der Seite für S-H der Bundesinitiative befindet und auf der sog. Folberth-Liste [1] und Angaben der AG Ortschronik SPO von 1997 (Heft 19) beruht.
[1] Liste Folberth „Kinderheime, Kinderheilstätten“ von Dr. med. Sepp Folberth, 2.Auflage 1964
Informationen über die einzelnen Kinderheime
# 01 Kinderkurheim „Köhlbrand“ (Strandweg 32)
Das Heim existierte von 1911 – 2012(?); Ausgangspunkt war ein vom Kaufmann Hintze in Hamburg für Kinder aus Elendsvierteln gegründeter „Verein Kinderspielplatz am Köhlbrand e.V.“. Dieser Verein errichtete 1911 das erste Kinderheim in Ording für kränkliche und schwächliche Kinder; von 1914 – 1918 Lazarett; bis 1935 erweitert, aber ab 1939 Kaserne und ab 1942 wieder Lazarett bzw. Krankenhaus bis 1951. Dann konnte der Verein das Haus wieder übernehmen. Es folgten umfangreiche Sanierungen und Ausbauten. Seit 1973 stand es unter der Leitung der „Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie“ und erhielt das Anwesen 1981 als Schenkung. Das Haus konzentrierte sich zunehmend auf Mutter- und Kind-Kuren. Eine Erweiterung erfolgte 1986 durch das „Gorch-Fock-Hus“ und 1991 das Haus „Strandhafer“ (ehemals Wogemann). Im Jahre 1987 wurden die Kinderkuren aufgegeben, das Haus entwickelte sich zur Vorsorge- und Rehaeinrichtung. (Ausführlicher in o.a. Artikel.)
# 02 „Erholungshaus & Jugendheim Dr. med. F. u. R. Felten/Kinderkurheim Goldene Schlüssel“ (Im Bad 102)
Es bestand als Kinderheim von 1913 – 1993; die beiden Ärzte Dr. Felicitas Felten-Stoltzenberg und ihr Mann Richard Felten begannen 1913 mit dem Aufbau eines Sanatoriums. Das Gebäude nannten sie Haus Utholm (später Rickholm genannt), im Jahr 1914 entstand ein weiteres Gebäude „Haus Mecklenburg“ (genutzt als Kinderheim bis 1993). In den nächsten Jahren entstanden weitere Gebäude, z.B. „Kiekut“, „Dünenschiff/Schiff“, „Sonne“ und Liegehallen. Näheres findet sich auf der genannten Webseite. Vermutlich erst seit den 1930er Jahren gibt es den Namen „Goldene Schlüssel“ für den gesamten Gebäudekomplex. Dazu Fotos im o.a. Bildband. Als Leiterin (nicht: Eigentümerin!) des Kinderheimes war von 1920 bis 1969 Liese Gebhardt (genannt Gebchen) tätig. Es wurden auch sog. Dauerkinder untergebracht.
Von 1941 bis 1945 von der Wehrmacht beschlagnahmt und als Lazarett genutzt; 1945 Unterbringung von Flüchtlingen. Nach 1945 musste Ehepaar Felten vorübergehend das Sanatorium verlassen, es wurde ein Treuhänder eingesetzt. Erst 1948 wurden sie wieder nach der Entnazifizierung (Dr. Felten war Bürgermeister gewesen?) als Eigentümer und Leiter eingesetzt. Nachdem ein Neffe, der das Sanatorium übernehmen sollte, aus dem Leben geschieden war, übergaben 1955 die Feltens das Sanatorium an das DRK, Landesverband Schleswig-Holstein. 1956 Leitung durch Dr. Lexow, Kinder- und Erwachsenenkuren; 1967 Leitung durch Dr. G. Fölz; etliche Um- und Ausbauten; ab 1993 als Reha-Klinik bezeichnet, wobei die Kinderkuren endeten.
# 03 „Gorch-Fock-Hus“ (Strandweg 7)
Kinderheim von 1920 – 1986; bereits 1920 erwarb die Arbeiterwohlfahrt Hamburg das Haus am Strandweg, um Arbeiterkindern Erholung und Kräftigung in frischer Luft zu bieten. Es wurde geleitet von Fritz und Auguste Mathies. Sie blieben Leiter, auch nachdem das Haus nach Auflösung der AWO von der NS-Volkswohlfahrt Hamburg erworben wurde. Ab Frühjahr 1945 wurde das Haus durch die Kinderlandverschickung belegt mit Schülern aus Berlin und ihren Lehrern, bald auch mit Flüchtlingskindern aus Heimen im Osten. Bis 1947 kamen Kinder ohne Eltern oder Verwandte hier unter. Zur Zeit der Kapitulation hatten sich die Leiterin und Köchin mit den Brotkarten abgesetzt. Schwester Erna Thurow – ein Flüchtling – übernahm die Leitung und organisierte die schwierige Lebensmittelversorgung. Sie kannte SPO aus früherer Tätigkeit im Sanatorium Dr. Felten. Sie wurde unterstützt von Herrn Strege. Die Zeit nach dem Krieg ist in dem Artikel ausführlich beschrieben.
Träger war nach 1945 der Fürsorgeverband Südtondern. Nach Neugründung der AWO Hamburg war ihr die Nutzung des Gorch-Fock-Hus von der Militärregierung übertragen worden. Thurow und Strege blieben die Leiter ebenso das Personal. Erst 1951 erfolgte die Eigentumsübertragung an die AWO. Das Gebäude wurde hergerichtet, 1957 saniert, stark umgebaut, vergrößert und saniert. Heitmann bezeichnet das als „Neubau“. Kinder kamen meistens aus Hamburg, aber auch vom DRK Berlin, LVA Hessen und Baden. Ende 1959 kündigten Erna Thurow, um ein eigenes Haus zu führen, und Herr Stege, um ins „Blinkfüer“ zu wechseln. Als Leiterinnen werden 1974 Frau Pohling und in den 1980er Jahren Frau Harke genannt. Am 1.3.1986 verkaufte die AWO das Haus an die Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie e.V. und es stand unter der Regie der Vorsorge- und Rehabilitations-Einrichtung Köhlbrand. Ab etwa 2013 (?) wurde das Haus nochmals umgebaut und erweitert und als „Hotel Winschuur“ von einem Berufsbildungswerk (?) genutzt.
# 04 „Kinderheim Heimattreue“ (Strandweg 11)
Kinderheim bestand von 1921 – 1972; Eigentümer war der Kreis Pinneberg (S-H). Die Errichtung 1921 erfolgte mit einer Spende vom „Kreis-Pinneberger- Verein“ in New York – daher der Name! Leiterin war ab 1924 bis 1951 Schwester Thekla Schade. Es erfolgten mehrere detailliert beschriebene Umbauten, Modernisierungen und Investitionen in Ausstattung und den Strandweg in den 1920er und 1930er Jahren. Von 1935 bis 1945 wurde das Haus „Unse Burg“ im Strandweg zugepachtet. Mit Kriegsbeginn schloss das Kinderheim, das Gebäude wurde Lazarett und blieb bis Mai 1946 Krankenhaus. Ab 1951 leitete Hanna Schaefer, ab 1959 Gudrun Scholz und ab1965 Margarete Altland das Kinderheim. Nach Besichtigungen, Plänen und Rentabilitätsberechnungen des Kreises Pinneberg wurde auf einen Weiterbetrieb eines Kinderheims 1972 verzichtet.
# 05 „Kinderheim Wentzelhof“ (Westmarken 39-41)
Kinderheim von 1922 – 1995; gegründet von Frau Elsbeth Wentzel; 1926 Bau des Sommerhauses, Haupthaus (Haubarg) durch Bombe 1944 abgebrannt; Neubau und spätere Anbauten; Übernahme 1955 durch die Kinder Helmut und Jutta Spielmann, 1970 Sohn Martin Spielmann; Seit 1990 fließender Übergang zu Mutter-Kind-Kuren, seit 1995 kein Kinderheim mehr.
# 06 „Kinderheim Oppel/Kurschule Oppel“ (Badallee/Alter Badweg 5-7)
Betrieb von 1927 – ca. 1965; privates Kinderheim von Frau K. Oppel für 12 Kinder, ab 1928 Privat-Mittelschule und Un 965terrichtsinstitut, ab 1930 Neubau im Alten Badweg, Erweiterung 1937, 1949, 1952 und 1958; Seit 1948 hauptsächlich Internatsbetrieb.
# 07 „Haus Bergedorf/Kinderheim Lorentzen/Kinderheim Schimmelreiter“ (Strandweg 6)
Von 1927 – 1997; Haus erbaut 1926; Helene Becker und Hanna M.E. Haering verbrachten zuerst nur den Sommer mit den Kindern ihres Kindergartens in Ording, zogen aber später ganz dorthin. 1945 Unterbringung von Schülern der Kinderlandverschickung der Richard-Wagner-Schule aus Berlin Friedrichshagen; 1951 kauften Waldemar Lorentzen und Frau das Heim. Zuerst verschiedene Entsender, ab 1970 Vertragsheim der Barmer Ersatzkasse. Das Nebenhaus „Unse Burg“ konnte erst gemietet, dann gekauft werden: 1960 Umbau des Haupthauses. 1975 Übergabe an den Sohn Borwin Lorentzen und Frau; Zukauf eines angrenzenden Grundstücks; 1988 Verpachtung an Elke Schindler; Namensänderung in „Kinderheim Schimmelreiter“; Tätig bis mindestens 1997.
# 08 „Haus am Meer“ (Im Bad 41)
Kinderheim von 1928 – 1978; das Kinderheim entstand 1928 oder 1935; es wurde von Irmgard Hahm und 1962 von Dr. Marga Hartwig geleitet. 1967 Privat-Kleinkinder-Kurheim, 1975 Internat und Kinderheim unter Leitung von Rolf D. und Ingeborg Böhm
# 09 „Kinderheim Islandhaus/Kiek över“ (Westmarken 334)
Kinderheim von 1929 – 1971; Leitung Regine Dinse, 1933-35 „Freiwilliger Arbeitsdienst“ für junge Mädchen, dann Kinderheim; später R.Dinse und Lotte Gramlow. Ab 1962 Schwester Karin Körber. 1966 abgebrannt, Neubau 1967 unter dem Namen „Kiek över“. 1971 starb Frau Körber.
# 10 „Marienhöhe/Haus Reimers“ (Im Bad 79)
Bestand von 1930 – 1980; 1930 Kinderheim „Marienhöhe“ geleitet von Minna Peters, ab 1934 geleitet von Magdalena/Marlene Reimers. War das Haus von Mai 1945 bis Dezember 1946 auch von Soldaten und Flüchtlingen belegt, konnte sie ab 1947 den Betrieb als Kinderheim wieder aufnehmen. Marlene Reimers erwarb das Haus 1956 und erweiterte es 1958 und 1961. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es noch recht schwierig. Ab Anfang der 50er kamen dann über die Landesversicherungsanstalt Hessen wieder vermehrt Kinder nach St. Peter-Ording. Auch Haus Marienhöhe profitierte davon. Immer 30 Erholungskinder erlebten für sechs Wochen eine unbeschwerte Zeit an der Nordsee. Die Zeiten aber wurden in den 70ern wieder schlechter. 1980 wurde „Haus Marienhöhe“ verkauft und zu Hotel „Christiana“ (…) Im Jahr 1980 starb Frau Reimers. Sie wurde über 100 Jahre alt.
# 11 „Kinderheim Minna Peters/Kinderheim Ellwurth“ (Badalle 31)
Kinderheim von 1932 – 1964; nachdem Minna Peters Kinderheim auf Föhr abgebrannt war, kam sie 1932 nach St. Peter und betrieb 2 Jahre lang das „Haus Marienhöhe“ (siehe dort). Ab 1935 in „Haus Thüringen“ (Badallee) , anschließend in „Haus Ellwurth“ umbenannt.
# 12 „Haus Heidkate/Haus in der Sonne“ (Böhler Landstraße 121)
Kinderheim 1933 – 1981; Lydia Pilgrim betrieb „Haus Heidkate“ 1933 – 1935 in Böhl; ab 1936 dort als Kinderheim „Haus in der Sonne“; 1939 großer Anbau,1943 Bau eines Wirtschaftsgebäudes, nach 1945 Übernahme der Vormundschaft für 10 Flüchtlingswaisen. 1957 Kauf der Kate gegenüber, 1975 Übergabe an das Ehepaar Kohlmann. Es existiert ein Foto eines weiß verputzten Stroh gedeckten Hauses gleichen Namens mit der Hausnummer 132.
# 13 „Kinderheim Clasen/Kinderheim Froneck„(Im Bad 73)
Es bestand von 1933 – ca 1979; bis 1935 „Kinderheim Clasen“, dann übernahm es Hilde Froneck als Sommerheim. 1958 Vergrößerung; ab 1973 gepachtet von Herrn Prozeßki, danach durch Herrn Gottsmann, der nur Dauerkinder aufnahm.
# 14 „Haus Regina/Kinderheim Irmgard Wolff/Brandente“ (Sandkamp 15))
Kinderheim von 1933 – 1958; 1952 Erweiterung
# 15 „Kinderheim von Bassewitz/Dünenzwerge“ (Badallee später Strandweg Süd)
Kinderheim von 1934 – 1971; Schwester Emmy von Bassewitz; 1941 Übernahme durch Else Laß. Diese zog 1942 ins Dorf und nannte es „Dünenzwerge“. Auch im Ruhestand betreute sie noch einzelne Kinder.
# 16 „Privatkinderheim Helene Köhler/Kinderheim Sonnenwinkel“ (St. Peter-Dorf)
Es existierte 1934 – 1958; ab 1935 Reformkinderheim, ab 1942 „Kinderheim Sonnenwinkel“. Mitte der 1950er Jahre Übernahme durch W. und A. Freytag und führten es bis 1958. Dann bauten sie in der Nähe das „Kinderheim Seeschloß“ (siehe dort).
# 17 „Privatkinderheim Strandheim“ (Im Bad)
# 18 „Privatkinderheim Glück der Jugend/Kinderheim Frisia“ (Waldstraße 31)
Kinderheim von 1935 – 1989; Privatkinderheim „Glück der Jugend“ unter Mara von Freyhold, ab 1943 „Kinderheim Frisia“; in den 1950er Jahren Zupachtung von Häusern, verschiedene An- und Umbauten. Mara Stork von Freyhold, 1964 Bau des Nachbarhauses; ab 1969 Gebäude an Surfschule verpachtet, ab 1989 Ruhestand.
# 19 „Kinderheim Duborg“ (zuerst Badallee 26, dann 21)
Kinderheim von 1938 – 1988; Gertrud Duborg/Oettinger/Schönfeld; 1940 Badallee 21 gekauft, 1950 Liegehallenbau, 1968 Umstellung auf Dauerkinder, 1975/76 Anbau, 1979 Übergabe an den Neffen Rolf Duborg.
# 20 „Quisisana“ (Strandläuferweg/Strandpromenade 5-7)
Kinderheim von 1941 – 1993; Kinderheim geleitet von „Schwester „Cilli Jeve“; nach 1945 kurze Zeit Malschule, dann wieder Kinderkuren; Erweiterung 1953, 1958, 1962 und 1967; bei der Sturmflut 1962 nach einem Deichbruch Untergeschoß unter Wasser. 1990 Übergabe an Marei Jeve-Rehmet.
# 21 „Kinderheim Anna Ehlers“ (Strandweg 22)
Kinderheim von 1942 – 1977; 1964 Übernahme durch Erika Rademann/Jahnecke, Vergrößerung
# 22 „Kinderheim Heideheim“ (Theodor-Storm-Weg)
1942 – 1943
# 23 „Haus Magdalena“ (Am Deich)
Kinderheim von 1943 – 1949; Käthi Urban/Hammerschmidt; 1949 Umzug nach Strandweg 18 (siehe Kinderheim Tannenblick)
# 24 „Kinderheim Schinkopf“ (Theodor-Storm-Weg, Böhl – Karpfenteich)
Kinderheim von 1943 – 1973/74; zuerst in Böhl, Theodor-Storm-Weg, 1959 Neubau Am Karpfenteich
# 25. „Säuglings-und Kleinkinderheim Breuning (Gröner Weg)
Als Heim von 1946 – 1958 genutzt
# 26 „Kinderheim Richardsen“ (Drift 12)
Kinderheim von 1948 – 1979; 1952 Jacob Flohrs Richardsen, gleichzeitig Landwirtschaft, Erweiterungen in den 1950er und 1960er Jahren
# 27 „Kinderheim Tannenblick/Haus Wogemann“ (Strandweg 18)
Kinderheim von 1949 – 2008; 1963/64 Ausbau, 1972 Erwerb des Nebenhauses und Übergabe an den Sohn Peter Urban; 1977/78 Um- und Ausbau, 1969 Bau des „Hauses Wogemann“ für Dauerkinder bis etwa 1979; Umgestaltung als Schullandheim; 1989 Verkauf des Hauses „Wogemann“ an Köhlbrand; 1992 Erwerb des Nebenhauses „Sachsengruß“; beendete 2008 (oder 2010?) die Ära der Kinderheime.
# 28 „Kinderheim Birkenhof/Kiebitzhof“ (Westmarken 39-41)
Kinderheim von 1950 – 1991; auf dem Platz eines ehemaligen Haubargs Neubau eines kombinierten Wirtschafts- und Wohngebäudes, Frau Hella Schlüter, verw. Wentzel; ab 1972 Tochter Britta Gummert bis 1991 unter dem Namen „Kiebitzhof“
# 29 „Kinderheim Dr. Kronke/Haus Rungholt/Nordseebucht“ (Im Bad 61)
Kinderheim von 1951 – 1961; Kur- und einige Dauerkinder, Leitung Dr. med.Kronke
# 30 „Kinderheim Waldhorst“ (Ording??)
Kinderheim von 1952 – ?; 1945 Schüler der Kinderlandverschickung der Hansa-Schule, Berlin; ab 1952 Schwester Luise Grehm
# 31 „Kinderheim Drenckhahn“ (Badallee 43)
Kinderheim von 1953 – 2009; Dr. med. Drenckhahn und Frau, 1952 erbaut und verpachtet an das Nordsee-Internat, ab 1953 Kinderheim, 1954 Anbau, 1955 Erwerb von Haus Fritz Reuter, 1963 Zusammenbau beider Häuser. Ab 1973 Pächter Peter und Ulla Buchwald, 1976 Erneuerung und Umbau. Ab 1994 übernimmt Martin Drenckhahn das elterliche Haus.
# 32 „Kinderheim Weberhäuschen“ (Westmarken 43)
Kinderheim von 1957 – 1991; Elsbeth Wentzel baute das Haus für ihre Tochter Eycke als Handweberei, diese änderte das wegen fehlender Rentabilität in ein Kinderheim. Ca. 1971 Bau des Nebenhauses. Als die LVA Hessen ausstieg, nahm sie Dauerkinder aus Berlin auf. 1972 Verpachtung an Bernhard und Resi Trakowski. 1991 Schließung des Kinderheims.
# 33 „Kinderheim Erdmann“ (Strandweg 2)
Kinderheim von 1958 – 1974; Schwester Gisela Hensel, 1962 Erweiterung
# 34 „Kinderheim Seeschloss“ (Dünenweg 13)
Kinderheim von 1959 – 2002; Frau Freytag/Grimm/Doll baute 1959 den ersten, 1960 den 2.Teil, Anbau 1962. 1969 Übernahme durch Hugo und Sünne Kraas, 1975/76 zwei Anbauten, 1980 Übergabe an den Sohn Godber Kraas und Frau Wiltrud, 1995 kleiner Ausbau. Heute Appartmentvermietung Süderdün GmbH.
Angaben der Eigentümer in der zitierten Internetseite: 1959 entstand auf einem völlig leeren Grundstück in einer unbebauten Umgebung ein neues Kinderkurheim „Seeschloss“ mit 70 Plätzen. Zu der Zeit wurden sehr viele Kinder aus ganz Deutschland zur Kur nach St. Peter-Ording geschickt. Es gab damals mehr als 30 solcher Einrichtungen allein in St. Peter-Ording. Dieses Haus im Dünenweg 13 war das einzige, welches für diesen Zweck geplant und gebaut wurde, deshalb entsprach es auch viele Jahre höchsten Standards. 1960 schon wurde der Westflügel angebaut mit dem großen Tagesraum. 1962 gab es einen weiteren kleinen Anbau an der Front des Hauses.
1969 ging das Haus in den Besitz der Familie Kraas über und wurde im Jahr 1975 an der Front erweitert und mit einem größeren Anbau an den Westflügel versehen. Dies war nötig geworden, um Wohnraum für die Familie und mehr Platz für die Unterbringung der Kinder und therapeutischer Räume zu schaffen. Im Inneren wurde mehrfach umgebaut, ohne die Platzzahl zu erhöhen. 1980 wurde das Haus von den jetzigen Besitzern Godber und Wiltrud Kraas übernommen und 22 Jahre als Vorsorge- und Rehaeinrichtung für Kinder und Jugendliche fortgeführt. 2001kam das Aus für die Einrichtung durch Sparmaßnahmen des Gesetzgebers im Gesundheitsbereich. 2003wurde ein Teilumbau in Ferienwohnungen begonnen und in 2005 fertiggestellt.
# 35 „Kinderheim Blinkfüer“ (Bövergeest 18)
Kinderheim von 1960 – 1984; Schwester Erna Thurow hatte ab August 1945 die Leitung im chaotischen Gorch-Fock-Hus für einige Zeit übernommen. Vermutlich leitete sie ab 1960 dieses Kinderheim und wird an anderer Stelle im Jahr 1967 erwähnt. Mitte der 1960er Jahre Ausbau des Obergeschosses, 1968 Nebenhaus als Alterssitz gebaut, 1972 Übernahme durch die Tochter Erika Schröder/Neumann-Micheau.
# 36 „Kinderheim Spatzennest/Kinder- und Jugendheim Pole Poppenspäler“ (Pestalozzistraße 49)
Kinderheim von 1961 – heute?; Friedel Mitterhuber, ab 1974 Friedrich Mitterhuber, ab 1990 Sybille Mitterhuber als Kinder- und Jugendheim „Pole Poppenspäler“ als Dauerheim.
# 37 „Kinderheim Dithmarsia“ (Badallee 29)
Kinderheim von 1962 – 1977; 1924 als Pension gebaut; ab 1940 für Soldaten und später Entbindungsheim beschlagnahmt; Aufnahme von Ausgebombten und Flüchtlingen, Altersheim; Walter und Hilde Hermann stellen das Haus um auf ein Jugend- und Kinderheim der Barmer Ersatzkasse, ab 1976 Sigrid Peters, geb. Hermann; ab 1977 Gastwirtschaft.
# 38 „Haus Poggfred“ (Strandläuferweg)
Von 1963 – 1967 Kinderheim; Elisabeth Schebalin, nur Privatkinder
# 39 „Baby-Hotel Erna Dierks (Dircks)“ (Am Deich 10)
Heim von 1964 – 1976; Säuglinge und Kleinkinder, vereinzelt Dauerkinder
#40 „Haus Altenburg“ (Wittendüner Allee)
Ca. 1966 – 1976 als Heim genutzt; Rose Grimm (siehe Seeschloss), Kleinstheim, Dauerkinder
# 41 „Haus Deichheim“ (Kirchenleye 302)
Das „Haus Deichheim“ hat eine bewegte, in dem o.a. Artikel beschriebene Geschichte. Es ist aber nicht als Heim für „Verschickungskinder“ genutzt worden. Das 1929 erbaute Haus wurde 1940 von der Familie Schröder erworben, diente als kleine Pension, wurde von der Wehrmacht noch im selben Jahr als Peil- und Abhörstation beschlagnahmt, vorübergehend wieder als Pension genutzt und 1944 erneut beschlagnahmt zur Unterbringung werdender Mütter aus zerbombten Städten. Die ärztliche Aufsicht und Betreuung lag bei Dr. Felicitas Felten. Ab Oktober diente das Deichheim als Altersheim. Von 1950 bis 1956 wohnten im Haus Lehrer und Schüler der Staatlichen Oberschule/Nordsee-Internat, ab 1956 betrieb der Eigentümer ein eigenständiges Internat für sog. Schlüsselkinder der Realschule. Ab 1967 wurden zunehmend Kinder aus zerrütteten Familien und verhaltensauffällige Kinder aufgenommen. Sie besuchten Schulen am Ort mit Ausnahme des Nordseegymnasiums. 1968 wurde mit dem Haus „Seehausen“ ein weiteres Heim für Mädchen eingerichtet. Letztlich wurden die sozial geschädigten Kinder alle von Jugendämtern eingewiesen. Diese Funktion lief Anfang der 1980er Jahre allmählich aus. Heute wird das Haus als Ferienwohnungen genutzt.
# 42 „Kinderheim Seepferdchen“ (Düneneck)
1969 – 1971; Annelie Doll (siehe Seeschloss),
# 43 „Kinderpension Zwergenland“ (Badallee 22)
Als Heim von 1972 – 1986 genutzt; Elke Siercks, Kleinstheim für Kinder bis 8 Jahre